Informationen von und über Apotheker Erik Modrack

Nachdem ich gefragt wurde, warum ich gegen das Apothekenstärkungsgesetz bin, versuche ich das mal kurz zu erklären:

Das so genannte Apothekenstärkungsgesetz sieht vor -sofern dies europarechtlich haltbar ist-, dass alle verschreibungspflichtige Medikamente zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung in allen Apotheken gleiche Preise haben. Die Preise für Privatversicherte und Selbstzahler werden freigegeben.

Jetzt muss man sehen, dass ausländische Versandapotheken schon jetzt bereit sind Rabatte zu geben, obwohl diese Verluste machen und Investoren sind bereit diese Verluste zu übernehmen.

Unter diesen Voraussetzungen muss man davon ausgehen, dass Privatpatienten und Selbstzahler künftig günstiger im Versand bestellen können. Auf den ersten Blick wird es damit Bürgern ermöglicht Geld zu sparen. Auf den zweiten Blick werden damit dem Apothekenwesen Gelder entzogen, die benötigt werden, um die Apotheke vor Ort zu sichern.

Im nächsten Schritt werden die gesetzlichen Krankenkassen fordern ebenfalls ihre Patienten günstiger versorgen zu können, um die Ausgaben der Krankenversicherung möglichst niedrig zu halten. Die Politik wird sich dieser Forderung nicht widersetzen können, da es nicht einzusehen ist, dass die Krankenkassen für ihre Patienten mehr bezahlen, als die Privatversicherten.

Um es mal klar zu sagen: Wenn jemand besser, schneller und billiger ist, dann ist es so. Hier treffen alle 3 Punkte nach meiner Meinung nicht zu. Es gibt Investoren, die bereit sind die Verluste zu übernehmen, um ein gutes, funktionierendes, patientenorientiertes System zu zerstören und mittel bis langfristig durch ein neues kapitalgesteuertes System zu ersetzen.

Dies ist der Kern des Gesetzes, alles andere ist schön aussehende Verpackung.